Die Leber- und Gallenblasenreinigung nach Andreas Moritz – Reloaded

Vorab ein kurzer Kommentar:
Es gibt im Ayurveda sehr gute Möglichkeiten einer Leber-Gallen-Kur. Dennoch bin ich immer offen für alternative Heilmethoden und werde daher diese Kur einmal für mich testen um dann den direkten Vergleich sehen zu können. Nachstehend nun die Beschreibung der Kur von Andreas Moritz oder auch Dr.Clark aus der “Sein”
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Die Reinigung der Leber und Gallenblase nach Andreas Moritz ist ein heißes Thema. Entwickelt hat sie der in Deutschland ­geborene amerikanische Heilpraktiker vor über zehn Jahren. Immer wieder treten Kritiker auf den Plan, die vor dieser ­Methode warnen, während andere sie mit Erfolg praktiziert haben und fast in den Status eines Allheilmittels erheben.

Kann die Kur tatsächlich eine Gefahr darstellen?

Die Kur lässt sich schnell beschreiben. „Sechs Tage lang gibt es über den Tag verteilt je einen Liter Apfelsaft. Am Abend des sechsten Tages stehen zwei Portionen Wasser mit Bittersalz auf dem ‚Speiseplan’. Vor dem Schlafen­gehen darf man sich noch auf einen Mix aus frisch gepresstem Grapefruitsaft und Olivenöl freuen. Danach geht’s sofort ab ins Bett“, erklärt Moritz im April 2009 in „Sein“. „In der Nacht können beim Gang auf die Toilette schon die ersten Gallensteine abgehen, spätestens am nächsten Tag nach zwei weiteren Portionen Bittersalz finden sich immer wieder Steine im Stuhl.“ Er empfiehlt die Kur mindestens sechs Mal im Abstand von vier Wochen zu wiederholen, damit alle nachrückenden Steine entfernt werden können. Mit jeder Reinigung werde die Leber wieder besser arbeiten.Klingt einfach. Dennoch haben viele in der Vorbereitung gedankliche Probleme. Zum einen lässt der einwöchige Verzicht auf tierisches ­Eiweiß, Frittiertes und Alkohol sowie der notwendige Konsum von einem Liter Apfelsaft pro Tag bei manchem Unmut aufkommen. Erst der Hinweis, dass der Apfelsaft auch durch Apfelsäure, Gilbweiderich und Hasenohrwurzeltinktur ersetzt werden kann, erleichtert die Entscheidung. Zum ­anderen zeigt sich immer wieder die Einnahme von Bittersalz und dem Olivenöl-Grapefruitsaft-Mix als Hürde. Versetzt man aber das Bittersalz mit ­etwas Zitronensaft und trinkt es mit ­einem Strohhalm, werden nur wenige Geschmacksknospen benetzt. Und vermischt man Olivenöl und Grapefruitsaft im Mixer, setzt sich das Olivenöl nicht mehr oben ab. Folgt man dann Moritz’ sehr genauer praktischer Anleitung und trinkt den Cocktail in schnellen Zügen, ist auch dieses Problem schnell behoben. Dagegen kann man Übelkeit und Kopfschmerzen – ausgelöst durch das eintägige Vollfasten vom sechsten auf den siebten Tag sowie durch den beginnenden Entgiftungsprozess – kaum vermeiden. Moritz weist in seinem Buch aber ausdrücklich darauf hin. Wer es vorher weiß, kann in der Regel besser damit umgehen.

Ausscheidung unterstützen

Erfahrungsgemäß wirkt die Kur meist wohltuend und verleiht ein Gefühl von Freiheit, Leichtigkeit, Energiezuwachs und Lebendigkeit. Mindestens 95 Prozent der Anwender sind begeistert und berichten von Hunderten ausgeschiedener Gallensteine, die in Konsistenz und Größe variieren. Allerdings ist ­etwas Geduld erforderlich, da sich ein Erfolg manchmal erst nach einigen Wiederholungen einstellt, wie Moritz bestätigt. Um außerdem die Ausleitung der Toxine zu begünstigen, die durch die Reinigung in den Nieren freigesetzt werden, rät er dringend dazu, spätestens nach der zweiten Reinigung spezielle Leber- und Nierentees zu trinken. Zusätzlich empfiehlt Moritz nach jeder Leberreinigung je zwei ­Hydro-Colon-Behandlungen, um nach der Kur letzte Steine, die eventuell in den Darmfalten liegen geblieben sind, auszuspülen. Als Alternative zu dieser recht kostenintensiven ­Anwendung kann man aber auch einen Einlauf machen.Wichtig ist in jedem Fall, dass man dran bleibt. Mit anderen Worten: Hat man sich einmal für die Leber- und Gallenblasenreinigung nach Moritz entschieden, sollte man die Kur im ­Abstand von etwa einem Monat immer wieder wiederholen, bis keine Steine mehr ausgeschieden werden. Dann muss man auch keine Angst davor haben, dass Steine in Bewegung kommen, aber nicht ausgeschieden werden. In ganz seltenen Fällen können sich verkalkte Steine aus der Gallenblase lösen und eventuell den Gallen- oder Pankreasgang verschließen, was natürlich unangenehme Folgen hätte. ­Allerdings betrifft das nur Menschen, die wirklich Gallensteine haben. In der Regel wissen sie das und können spezielle Tinkturen anwenden, die diese Steine zerkleinern. Die Teilchen können dann problemlos mit der Reinigung ausgeschieden werden. Ansonsten braucht man keine Angst vor einem Stau oder einer Verstopfung zu haben, denn durch die Vorbereitung zur Kur werden die kleinen, intrahepatischen Steinchen in der ­Leber aufgeweicht. Außerdem weitet das zur Ausscheidung eingenommene Bittersalz die Gallengänge, so dass die Steine leicht aus­geschieden werden.

Volle Leberleistung

Insgesamt ist für viele die aktive Reinigung ein „interessantes Werk am eigenen Körper“. Nach der Einnahme des Olivenöl-Grapefruit-Gemischs können manche Menschen fühlen, wie sich die Steine lösen und von der Leber in Richtung Darm bewegen. „Man spürt bereits in diesem Stadium eine Art körperliche ­Erleichterung und somit eine Entlastung der Leber“, heißt es in einem Erfahrungsbericht. Manche beschrieben auch, dass sie einige ­Tage nach der Kur besser schlafen und besser sehen können. Depressive Personen schreiben mit erfrischender Lebendigkeit, dass es ihnen deutlich besser geht. Schulter- und Rücken­leidende werden von ihren Schmerzen nahezu befreit, und wer unter starken Zahnfleisch­beschwerden leidet, ist nach mehreren Kuren beschwerdefrei. Andreas Moritz, der als junger Mann sterbenskrank war und selbst etwas an seinem Leben ändern musste, beschreibt in seinem Buch, dass manche Patienten durch die Kur auch von Bluthochdruck, Krampfadern und Hämorrhoiden befreit werden, da die Leber nach der Reinigung wieder die volle Filterleistung hat und der intrahepatische Druck abnimmt.

Alles Fake oder was?

Aber was sagen die Kritiker? Eine unter Schulmedizinern verbreitete Meinung ist, dass es sich bei den ausgeschiedenen Steinen um Artefakte, also nicht um echte Gallensteine handele. Untermauert wird das von Menschen, die ihre Steine in Labore eingeschickt haben, die ihnen genau das bestätigt haben. Für Moritz nicht Neues. „Die meisten Labore kennen die Vorstufen von Gallensteinen nicht, die noch nicht verkalkt und hart sind, sondern gelblich-grün und eher weich“, sagt er. „Im Fachjargon nennt man sie intrahepatische Gallensteine, die sich noch in den feinen Gallengängen der Leber befinden.“ Würde es sich bei den Steinen um Artefakte handeln, würden Beschwerden und Krankheiten nicht verschwinden und bei jeder weiteren Reinigung müssten immer wieder Steine anfallen. Dem ist aber nicht so. Stattdessen sind die meisten Menschen nach 12 bis 17 Kuren steinfrei. Einige Speziallabore in Deutschland bestätigen indessen, dass es sich bei den eingeschickten Steinen um die erwähnten intrahepatischen Steine handelt. Damit ist das Argument der Zweifler entkräftet.Letztlich belegen also die zahlreichen Erfahrungs­berichte, dass die Leber- und Gallenblasenreinigung nach Andreas Moritz eine ratsame und effektive Kur ist zur Behebung und Linderung von Beschwerden und Krankheiten sowie zur Rückgewinnung von Energie, Leichtigkeit und Lebensfreude.

Quelle: Sein Okt.12

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